Nachdem wir wieder einmal alle Formalitäten erledigt haben in Arica geht es nun nach Peru .
Die Grenzformalitäten sind wie immer , nur diesmal mussten wir eine extra Gebühr bezahlen für die Einfuhr unserer Hunde . 36 USD ? andere Währung oder Karte wurden nicht akzeptiert .
So kommt ein Land auch zu Devisen .
Unser Weg führt unweigerlich zuerst in die erste Stadt hinter der Grenze nach Tacna . Dort wollen wir uns mit Geld versorgen und mit Strassenkarten doch dies erwies sich schwieriger wie gedacht.
Erst einmal die suche nach einem Bankautomaten der eine unsere Karten akzeptiert , nach langem suchen haben wir dann mitten in der Stadt einen Bancomaten gefunden der uns leiden konnte . Nun noch die Karten ! Schlicht in Peru bekommt man keine Karte von Peru , im 6 ten oder 7ten Laden konnten wir dann eine ergattern !!!!! Dina 4 Blatt schön bunt ein paar rote Striche was die Hauptrouten waren das wars . Ok so findet man auch die Richtung .
In Tacna müßen wir feststellen , das die Beschilderung schlicht miserabel ist , kein Hinweis in welche Richtung die wichtigen großen Städte sind . Wenn man die Bevölkerung fragt bekommt man nur wage Infos wie ich glaube da unten am Kiosk vorbei dann noch 3 stunden .
Ich werde langsam verrückt ich komme nicht aus der Stadt hinaus ,was ausschaut wie eine herausführende Hauptstrasse enpuppt sich dann als Sackgasse oder endet in einer Einbahnstrasse .Irgendwann sehen wir einen Busterminal , bravo die müßen doch wissen wie es aus der Stadt geht ! denkste man gibt uns Prospekte mit vielen Sehenswürdigkeiten und guten Ratschlägen und auf die Frage wie kommen wir da hin folgt prompt die Antwort !!! Ich glaube da am Kreisverkehr und dann 3 Stunden !!!! Frustriert wieder am Womo sehe ich 2 Polizisten mit Moped klar die müßen das doch wissen .
Tja , erst nach Rücksprache mit Vorgesetzten und was weis ich wem erklären Diese sich bereit uns aus der Stadt zu begleiten . Der Weg war so verzwickt den hätten wir alleine sicher nicht mehr an diesem Tag gefunden . Nun sind wir aus der Stadt und machen uns auf den Weg nach Puno zu Titicacasee . Der Weg führt uns ins peruanische Hochland atemberaubend und dies im wahrsten Sinne des Wortes .
Die Stadt Puno und der Titicacasee liegen auf 3827 m.ü.M der Weg dorthin geht nur über 4800 m.ü M was wir zuerst völlig ausser acht ließen bekamen wir dann Abends zu spüren .Uns hat die Höhenkrankheit mit voller Wucht erwischt , in einem Tag von Null auf 4800 geht nicht , angeraten wird pro Tag 500 Meter , tja nun haben wir es . Kopfschmerzen zum Wahnsinnig werden , Übelkeit und Schwindel . Cecy geht es richtig dreckig , ich hab anfänglich nichts gemerkt erst als wir kurz stehen blieben weil Cecy es mächtig Übel war , stieg ich mit aus und was soll ich sagen , ich rauchte zuerst mal eine Kippe , etwas Schwindel hatte ich sonst nichts .
An weiter fahren war erst mal nicht zu denken ,also blieben wir auf 4500 Metern stehen zum Übernachten .In der Nacht plagten mich auch heftige Kopfschmerzen an Schlaf war nicht zu denken zum Glück war mir nicht so Übel wie Cecy . Jedoch die Atemnot machte auch mir mächtig zu schaffen , was mich nicht davon abhalten konnte bekloppt wie ich bin erstmal eine zu rauchen nach dem Aufstehen .
in Puno angekommen versorgten wir uns erst einmal mit Kokablätter und Pillen gegen die Höhenkrankheit was es etwas erträglicher machte . Leider haben wir die berühmten Schilfboote am Titicaca nicht gefunden und auch keinen Platz zum übernachten zumindest nicht direkt am See , so führte unsere Reise weiter Richtung Cuzco . Immer entlang des Urubamba Fluß durchs gleichnamige Tal (Der heilige Fluß der Inkas ) .Die Landschaft kann man nicht in Worte fassen , Inkas sind hier allgegenwärtig , bis zu den Berggipfel sieht man Mauern und die durch Diese eingerahmten Felder die heute noch bewirtschaftet werden . Auch das Bewässerungssystem stammt noch aus der Inka Zeit hier und da mit Beton modernisiert aber Vielerorts noch die alten Gräben mit den kleinen Schleusen in Form von Lehm oder einem großen Stein wodurch das Wasser den einzelnen Feldern oder Bauern zugeteilt wird .Würde ich nicht in einem Auto sitzen und ab und an mir eines entgegen kommen , würde ich denken ich bin in die Vergangenheit versetzt worden .
Ein paar Fotos vom Titicaca
Wir sind in Cuzco , auf dem einzigen Campingplatz von Peru Quinta lala .Vom ersten Moment an habe ich mich in diese Stadt zumindest in die Altstadt verliebt und konnte gar nicht genug vom Flair dieser Stadt und deren Menschen in mich hinein saugen .
Abends saß ich einfach nur so auf der Plaza de Arma und sah dem treiben zu .Es ist deutlich zu sehen das dies eine alte Inka Stadt ist und die Spanier dann im Kolonialstil ihre häuser drauf aufgebaut haben . Es hat was , und es gefällt mir so gut das ich hier bleiben möchte , aber auf die schnelle haben wir keine passende Unterkunft gefunden .Sicher ist das ich Cuzco mindestens noch einmal besuchen werde.Die Stadt war in Vorbereitungen für die größte Feier der Stadt , Fiesta del Sol ( Inti Raymi) .Viele Menschen und hauptsächlich Jugendliche übten abends in den Strassen ihre typischen Tänze …..Faszinierend ……. ich war hin und weg
Macchu Picchu haben wir nicht besucht zum einen weil es im Moment so teuer ist seitdem die Amerikaner es gekauft haben zum anderen ich brauch ja noch ein Urlaubsziel wenn wir hier fest leben . Wir haben uns mit der Ruinenstadt Sacsahuaman begnügt die direkt an unserem Camping lag . An der Ruinenstadt geht eine öffentliche Strasse vorbei , entlang dieser stehen überall Wachposten .Wir wollten ursprünglich diese Strasse laufen ,doch sobald sie sehen man ist nicht von hier wird man angehalten und darf nicht weiter .Mit dem Hinweis , dahinten ist der Eingang dort bezahlen ca 70 € pro Kopf und im 10 Minuten Takt wird man durch geschleust .
Alles was recht ist hier gilt das gleiche für uns wie in Macchu Picchu wir sind gerne bereit als Touri zu zahlen aber sind nicht bereit wenige Reiche noch reicher zu machen . Dank eines Tips von Milagros (die junge peruanische Campingplatz Verwalterin )kamen wir doch noch zu Bildern der Inka Stadt bzw . den Resten davon . 10 Tage sind wir in Cuzco geblieben waren des öfteren lecker Essen ich immer Alpaca Fleisch sowas von lecker .Landestypisches Meerschweinchen wollte ich auch noch probieren aber dazu kam es irgendwie nicht , wird sicher auch nochmal nachgeholt.
Wir machen uns wieder auf den Weg Richtung Nazca , hasta luego Cuzco wir sehen uns sicher wieder . Nun viele Fotos von und um Cuzco.
Wir brechen auf nach Nazca , weiter geht es durchs Hochland wieder Richtung Küste .Nach 10 Tagen auf 3500 m.ü.M haben wir uns größtenteils an die Höhe gewöhnt dennoch sind wir froh wenn wir wieder tiefer kommen . Gegen Abend auf der Suche nach einem Schlafplatz bemerkt Cecy einen leichten Schmorgeruch ich rieche nichts und schenke dem erstmal keine Bedeutung .
Irgendwo in den Anden finden wir an einer Estationamiento einen Platz zum schlafen . Am nächsten Morgen es ist bitter kalt – 5 grad will ich den Gordo starten . Nichts , nada , niente kein Mux kommt .Die Batterien sind völlig leer , ich verstehe es nicht nach etlichen Stunden finde ich einen Busfahrer der mir Starthilfe gibt und El Gordo läuft wieder . Wir kommen bis Nazca an diesem Tag es ist spät geworden aufgrund der Panne und schon dunkel . In Cuzco haben wir einen Tip bekommen wo man in Nazca mit dem Wohnmobil sicher steht im Hostal Maison Suisse
Am nächsten Morgen hier in der Zivilisation kümmere ich mich erstmal um unser Auto , und muss feststellen beide Batterien sind defekt obwohl die erst ein halbes Jahr alt sind , vielleicht standen diese auch schon 5 Jahre im Lager bevor ich sie einbaute also muss Ersatz her .Also geht es mit dem Taxi nach Nazca Stadt und tatsächlich wie beschrieben finden wir direkt an der Plaza einen Laden der passende Batterien hat seither schnurrt unser Zuhause wieder .
Zwei Anekdoten am rande .
An dem Abend wo wir ankamen war es so spät das wir keine Lust mehr hatten zu kochen da im Maison suisse auch ein Restaurant ist fragten wir gleich bei Ankunft ob offen und ob es noch was zu Essen gibt was mit ja beantwortet wurde .
Wir gehen Duschen und sogleich ins Restaurant , wir setzen uns und es kommt eine Bedienung .
“ Wir möchten etwas Essen “ Antwort !!!!! der Koch ist müde und muss sich ausruhen von der Karte gibt es nichts . Ok wir geben uns auch mit einem Sandwich zufrieden , das ist kein Problem meinte die Bedienung und verschwindet in der Küche .Nach geraumer Zeit kommt Sie aus der Küche und meint Sandwich geht auch nicht ist kein Brot da . Ich dann Mißmutig „Ich dachte hier ist ein Restaurant ? und wir haben noch extra gefragt .Doofer Dackelblick der BEDIENUNG Im Nebenraum sitzt eine Gruppe beim Essen und die Bedienung meint , „Das ist eine Firmenveranstaltung die hatten Spagetti ob wir damit zufrieden wären . Naja was kocht man auf Reisen öfters riiiiiiiichtig . Ok wir geben uns geschlagen und sagen Ihr ok wir nehmen Spagetti, die Bedienung verschwindet wiederum in der Küche ,nach gefühlten 30 Minuten kommt Sie heraus ….ohne Teller uns dämmert es “ Die Bedienung ,Spagetti ginge wohl noch 2 Portionen aber es ist keine Soße mehr da , mir platzt der A……… Aber es ist eine gute Bedienung , sie kommt mit einem Flyer vom Pollo (Hähnchen) Lieferservice und bestellt uns Hähnchen voll normal für ein gutes Restaurant oder ?
Am nächsten Morgen möchten wir uns ein Taxi nehmen um in die Stadt zu fahren wegen der Batterien .Wir fragen an der Rezeption ob sie uns eines rufen könnten .Die nette Chicca sagt brauchen wir nicht , einfach an die Strasse stellen und eines anhalten . Wir fragen woran erkennen wir was ein Taxi ist und was nicht ? Nun die Antwort “ Alle Autos sind Taxi ausser es sind keine „!!!!! ??????????? Also einfach an die Strasse stellen , Hand raus und das Auto was anhält ist ein Taxi ist doch ganz einfach .
Auf dem weg nach Nazca
Nachdem wir nun soweit alles erledigt haben gönnen wir uns einen Flug über die Wüste um die Sagenumwobenen Nazca Linien der Incas aus der Vogelperspektive zu sehen . Es ist ein unvergessliches Erlebnis und der Flug war jeden Cent wert. Wir hatten das Glück eine kleine einmotorige Maschine zu bekommen . So konnte sich Pilot und Copilot sich ganz alleine uns widmen .Das fotografieren war nicht ganz leicht zum einen weil es zeitweise mächtig wackelte , der Staub in der Wüste und die Sonne . Ich mache trotz alle dem alle Bilder hier hin vom Flug weil man hier und da die Linien bzw.die Figuren sehr gut sieht.
20.06.2013 Wie geht es weiter ?
Eigentlich hat es Vorteile wenn man keine Zeitnot hat weil man nichts planen muss ,anderer seits kommt es vor das man dann ohne große Vorplanung nicht weis wie es weiter geht . Wir sind am überlegen geht es nach Bolivien , Ecuador , Kolumbien oder wo hin ? Viel Pässe sind derzeit im Winter nur schwer oder gar nicht befahrbar so entscheiden wir uns für den Norden Argentiniens. Aber auch hier sind die meisten Pässe im Moment verschneit ,so machen wir uns auf den Weg nach Chile wo wir den Winter über im Norden verweilen wollen um dann unsere Reise fort zu setzen .Diesmal wollen wir die Panamericana nach Süden fahren was auch den Vorteil hat das es flott geht .Also führt unser Weg von Nazca Richtung Tacna und dann dort über die Grenze nach Arica (Chile) Bis zur Grenze brauchen wir 3 Tage .Auf dem weg dort hin hatten wir in der peruanischen Wüste Nebel und vor allem einen heftigen Sandsturm .Übernachtet haben wir irgendwo im Nirgendwo .In Arica angekommen dort kennen wir uns ein wenig aus von der Hinreise übernachten wir am Ortsausgang nördlich der Stadtmitte auf einem großen Parkplatz direkt am Meer .Der Parkplatz ist so groß wie 2 Fußballfelder und Asphaltiert .
Irgendwann nachts gegen 3 Uhr ein mächtiger rums und das Auto wackelt wie verrückt. Cecy meint sofort es ist ein Erdbeben ,da aber sofort wieder Stille einkehrt springe ich aus dem Bett und raus . Hm nichts zu sehen , was war denn das nun ? Wieder ins Bett und weiter schlafen .Am Morgen sehe ich dann das die Zusatzscheinwerfer kaputt sind und die Stoßstange verschoben .Da ist uns tatsächlich Nachts jemand gegen das Auto gefahren auf dem riesigen Parkplatz wo wir ganz alleine standen .Nicht zu fassen !!!!! Lampen demontiert es geht weiter nach Iquique wir auf Tres Islas übernachten wollen auf dem Camping um Ersatzlampen zu besorgen .Es ist anscheinend nicht so leicht wie ich dachte fast einen ganzen tag sind wir umher gerannt um passende Lampen zu bekommen .Letztendlich fand ich einen Satz mit dem ich leben kann und was mir und dem Auto Erleuchtung bringt .Noch am gleichen Tag schraube ich sie an aber sie wollen nicht richtig passen da sie etwas dicker wie die alten sind aber ich fummle mir was zusammen bis mir etwas besseres einfällt oder ich irgendwo eine andere Möglichkeit bekomme .
Am nächsten Tag wollen wir weiter , zahlen die Nacht und bevor wir uns wieder auf die Ruta begeben nochmal alle Vorräte im Supermarkt auffüllen . Auf dem Supermarkt Parkplatz dann kompletter Ausfall meiner Instrumente , Öldruck , Temperatur , und Tankanzeige .Ohne Tankanzeige käme ich klar aber ohne Temperatur und Öldruck fahre ich nicht also zerlege ich das Instrument und stelle fest die Platinenfolie ist an einer Stelle durch geschmort .Wie kann ich das nun wieder heile machen auf dem Parkplatz ? Ich hab zwar Lötgerät dabei und 220 Volt auch an Bord aber da müßte ich im Keller alles ausräumen um da ran zu kommen da hab ich keine lust zu .Dann die rettende Idee , ich nehme Alubratfolie etwas Sekundenkleber und dann noch Isolierstreifen drüber perfekt funktioniert .Nun ist es so spät geworden das weiter fahren keinen Sinn mehr macht , also zurück auf den Camping gemütlich den Abend ausklingen lassen und Morgen geht es weiter .
Am nächsten Morgen Frühstück und reisefertig hoch an die Rezeption gefahren , alles ganz normal , Auto ausgemacht noch etwas Smalltalk und Hasta luego ……. Das Auto macht keinen Mux mehr …….. Was ist denn das nun ich stehe mitten in der Ausfahrt und nix geht mehr
Alles suchen und überprüfen führt zu nix , die Betreiber des Platzes schieben uns Rückwärts erst einmal aus der Einfahrt heraus , Rückwärtsgang , Kupplung El Gordo ist an und läuft .Mittlerweile nehme ich so etwas sehr gelassen hin ist alles Mechanik also auch zu finden . Ich ziehe meinen Blaumann an ….der rot ist , Cecy kocht mir einen Kaffee und ich begebe mich unters Auto auf die Suche . Immer wieder laß ich mir alles durch den Kopf gehen immer wieder überprüfe ich Stromseitig alles und mir wird bewusst es muss am Startstrom liegen . Batterien alles ist Ok Leitungen zum Anlasser auch dann der Einfall wenn alles Ok ist kann es doch nur noch am Umschaltrelais 12/24 Volt liegen . Also das Teil ausgebaut und zerlegt und siehe da , da ist ein Kabel ab bzw. eine Lötstelle richtig aufgelöst . Kabel wieder angelötet alles eingebaut dann der entscheidende Moment …… El Gordo startet wieder vorzüglich .Nun ist es wiederum so spät geworden , also noch eine Nacht auf dem Campingplatz. Am nächsten Tag geht es nun endlich weiter nach Süden .Ursprünglich wollte wir bis Chilian zu den Thermen doch dort ist das Wetter schlecht so entscheiden wir uns erst einmal im Norden zu bleiben .Nach 2 Tagen erreichen wir Guanaqueros wo wir auf der Hinreise schon eine Pause einlegten . Hier sind wir nun seit 3 Wochen und überwintern . Zwischenzeitlich haben wir uns ein paar Häuser angeschaut wo wir wahrscheinlich ab August bis ende Dezember wohnen werden .Das ist noch günstiger wie auf einem Camping und die Häuser sind voll ausgestattet .In dieser Zeit werde ich ein paar Schönheitsreparaturen machen und dann sehen wir weiter . Die Tage ziehen so dahin und es entwickelt sich ein Ritual .Kleiner Einkäufe werden nur zu Fuß gemacht , einmal die Woche nach Coquimbo Großeinkauf mit dem Auto täglich mehrfach am Strand spazieren gehen hier und da etwas schrauben oder Verbessern …….. Das Zigeunerleben ist schön ……..
geschrieben und veröffentlicht am 26.07.2013
Hier noch ein paar Fotos von Peru bis Guanaqueros